Archiv der Kategorie: Integration

„Religionen sind grundsätzlich nicht demokratiefähig“ – Interview mit Hamed Abdel-Samad in Cicero

 
Hamed Abdel-Samad: „Die Religion ist ein Teil des Problems“
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Der Autor Hamed Abdel-Samad debattiert am Sonntag, den 3. April im Berliner Ensemble mit Cicero-Chefredakteur Michael Naumann und dem Journalisten Frank A. Meyer über die politischen Umbrüche in der arabischen Welt. Vorab spricht er mit Cicero Online über den Geburtsfehler im Islam, die fehlende Trennung von Religion und Staat und das unanständige Verhalten der deutschen Regierung im Libyen-Konflikt.

Herr Abdel-Samad, Sie sind mit 23 Jahren nach Deutschland gekommen, waren nach eigenen Aussagen latent antisemitisch und dem Westen gegenüber mehr als kritisch eingestellt. Wie kam es zu diesem Wandel vom Westen-Hasser zum Islam-Kritiker?
Es war ein sehr langer Weg, ein mühsamer Prozess. Ich war meinem Gastland gegenüber feindlich gesinnt, was dazu führte, dass ich mich auch in meiner eigenen Haut nicht wohl fühlte. Ich projizierte innere Konflikte auf das Land, in dem ich lebte und machte es für eigene Probleme verantwortlich. So verpasste ich die Chance zu erkennen, was bei mir selbst, was bei meiner eigenen Kultur schief läuft. Irgendwann erkannte ich dieses Spiel. Dieser Identitätspoker, den ich lange gespielt habe, hat mir geschadet. Schließlich habe ich mich entschieden, ehrlicher mit mir und meiner Kultur umzugehen. So kam es zu meiner ganz persönlichen Transformation.

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Buch: Ein Imam kämpft dafür, dass der Islam in Deutschland ankommt – IZ News

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„Trotzdem beobachtet“

(kna) «Grüß Gott, Herr Imam!», heißt sein Buch und es ist eine Premiere. Obwohl es schon seit einem halben Jahrhundert Imame in Deutschland gibt, veröffentlicht zum ersten Mal einer von ihnen ein Buch auf Deutsch. Das weckt Neugier, und so ist der Vortragsraum vor dem Münchner Völkerkundemuseum zur Buchvorstellung überfüllt. Draußen verteilen Anhänger der rechtslastigen «Bürgerbewegung Pax Europa» ihre Pamphlete, drinnen wartet der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück (ZdK), auf seinen Gesprächspartner. Benjamin Idriz gilt als fortschrittlicher muslimischer Theologe. Der 38-Jährige bejaht die Gleichberechtigung von Mann und Frau, bekennt sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und predigt auf deutsch. Trotzdem wird seine Gemeinde vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet.(…)
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Wer die Texte aus dem vorgestellten Buch hört, findet nichts, was dieses Misstrauen bestätigen könnte. Idriz lehnt zum Beispiel Trauungen «nur vor dem Imam» ab, weil er auch die Trauungsurkunde des Standesamts sehen will. Der Penzberger Imam ist gegen Zwangsehen und für Religionsfreiheit. Er will, dass Imame in Deutschland ausgebildet werden und dass sich Muslime im Gemeinwesen engagieren. «Das Gebet geht nach Mekka, die politische Ausrichtung nach Berlin», lautet seine Losung. Ein sogenannter Gottesstaat sei weder mit dem Islam noch mit der Demokratie vereinbar.

Grüß Gott, Herr Imam!: Eine Religion ist angekommen – Benjamin Idriz (Autor)

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Grüß Gott, Herr Imam!: Eine Religion ist angekommen
Amazion.de 

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Wenn mir deutsche Musliminnen und Muslime schreiben: „Sie sind unser Präsident“ – dann antworte ich aus vollem Herzen: Ja, natürlich bin ich Ihr Präsident! Und zwar mit der Leidenschaft und Überzeugung – Bundespräsident Christian Wulff

„Vielfalt schätzen – Zusammenhalt fördern“

Rede von Bundespräsident Christian Wulff zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit in Bremen
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Bundespräsident Christian Wulff am Rednerpult
Wir feiern heute, was wir vor 20 Jahren erreicht haben: Einigkeit und Recht und Freiheit für unser deutsches Vaterland. Wir erinnern uns an jenen epochalen Tag, wie ihn ein Volk nur selten erlebt. Ich denke an die Bilder aus Berlin, in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober. An die Menschen, die vor dem Reichstagsgebäude standen. An die gespannte Erwartung in den Momenten vor Mitternacht. An den Klang der Freiheitsglocke. An das Hissen der Fahne der Einheit. An die Nationalhymne. An das Glücksgefühl. An die Tränen. An den Zusammenhalt in diesem historischen Augenblick unserer Geschichte. Auch 20 Jahre später erfüllt mich dies mit großer Dankbarkeit..“
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Wenn mir deutsche Musliminnen und Muslime schreiben: „Sie sind unser Präsident“ – dann antworte ich aus vollem Herzen: Ja, natürlich bin ich Ihr Präsident! Und zwar mit der Leidenschaft und Überzeugung, mit der ich der Präsident aller Menschen bin, die hier in Deutschland leben. (…)

Zuallererst brauchen wir eine klare Haltung: Ein Verständnis von Deutschland, das Zugehörigkeit nicht auf einen Pass, eine Familiengeschichte oder einen Glauben verengt. Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland. Vor fast 200 Jahren hat es Johann Wolfgang von Goethe in seinem „West-östlichen Divan“ zum Ausdruck gebracht:

„Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.“

Hier komplett Rede

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Aktuelles vom Euphrat – Neues Deutschland

Die Ausstellung »Spotlight Syrien« zeigt zeitgenössische arabische Kunst

Zeitgenössische arabische Kunst ist in Deutschland nur selten anzutreffen. Während sich Museen meist mit eindrucksvollen arabischen Werken aus vergangenen Epochen schmücken (In Berlin momentan: Aga Khan und Keir-Collection), finden Kunstwerke aus der Gegenwart nur wenig Beachtung. Es scheint fast so, als hätte man über Diskussionen um Integration, Migration, islamischen Extremismus und Bilder aus kriegsgeschüttelten Ländern vergessen, dass es auch eine blühende arabische Kunst- und Literatur-Szene gibt.

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Video: „Den Frauen eine Stimme geben“

Videoinfos

„Den Frauen eine Stimme geben“

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iz.TV-Gespräch mit Ayten Kilicarsland und Gabriele Boos-Niazy vom neugegründeten Aktionsbündnis Muslimischer Frauen, welches im November ins Leben gerufen wurden. Dabei behandelt das Gespräch den Stand muslimischer Frauen in Deutschland, ihre Instrumentalisierung im Kopftuchstreit, aber auch die positiven Potenziale muslimischer Frauen für die Gesamtgesellschaft.

Vodpod videos no longer available.

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Muslimische Frauen: Neues Aktionsbündnis gegründet. Von Gabriele Boos-Niazy

Positives Potenzial bündeln

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(PM/iz) In Deutschland leben nach neuesten Erkenntnissen ca. 4,3 Millionen Muslime, die Hälfte davon weiblich. Der überwiegende Teil der Muslime hat zwar einen Migrationshintergrund, aber der Islam kann inzwischen nicht mehr als eine Religion der Migranten bezeichnet werden.
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Debatte über Minarett-Verbot: „Der Islam ist in Europa wichtiger als das Christentum“

Minarett in Rendsburg: "Es ist ein Fehler, die Religiosität der Muslime zu verachten"

DPA

Minarett in Rendsburg: „Es ist ein Fehler, die Religiosität der Muslime zu verachten“

Die Integration der Muslime gelingt nicht so, wie es sich die Europäer vorstellen. Schuld daran ist die Mehrheitskultur selbst, meint Einwanderungsexperte Christopher Caldwell im SPIEGEL-ONLINE-Interview. Sie setzt sich mit dem Islam zu wenig auseinander – und kommt ihm zu weit entgegen.

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Wolfgang Schäuble: „Braucht unsere Gesellschaft Religion?“ Glaube als moralische Instanz

In seinem Buch beschreibt Innenminister Wolfgang Schäuble, warum es zur Integration des Islams in Deutschland keine Alternative gibt – und wie ein recht verstandener Glaube die Menschen vor Machtmissbrauch schützt. Lewis Gropp stellt das Buch vor.

Wolfang Schäuble; Foto: AP
Zur Integration des Islams in Deutschland gibt es keine Alternative, denn ein Nebeneinanderher ist nicht nur wenig wünschenswert, sondern faktisch auch gar nicht mehr möglich, so Schäuble.

Wolfgang Schäuble hat das Image, in erster Linie ein knallharter Sicherheitspolitiker zu sein. In weiten Kreisen, vor allem links von der Mitte, hat er sich den Ruf erworben, mit seinen Sicherheitsmaßnahmen gegen etwaige Terrorangriffe einem autoritären Überwachungsstaat Vorschub zu leisten. Doch jeder, der Wolfgang Schäubles neues Buch gelesen hat, weiß, dass dies weniger als die halbe Wahrheit ist.

„Braucht unsere Gesellschaft Religion?“ ist Teil der Reihe ‚Berliner Reden zur Religionspolitik‘, die seit 2008 von der Berlin University Press herausgegeben wird. Darin ist unter anderen Udo Di Fabios „Gewissen, Glaube, Religion“ erschienen, worin die rigide europäische Ablehnung von Religion kritisiert wird – ebenso wie in José Casanovas „Europas Angst vor der Religion“.

Auch Rolf Schieder, Herausgeber der Reihe, hat einen Band mit dem Titel „Sind Religionen gefährlich“ publiziert, mit dem Glaube und Religion rehabilitiert werden sollen. Weiterlesen

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